Art des Textes: Methodologischer Grundlagenartikel Worum geht’s: Um die grundlegende Forschungshaltung qualitativer Forschung und deren Abgrenzung zu nomologisch orientierter (quantitativer) Forschung. Zentrale Erkenntnisse (bezogen auf II. Normen für die Datengewinnung, 343-351): Prinzip der Offenheit: Strukturierung des Gegenstandes zurück stellen, bis sich diese durch die Subjekte herausgebildet hat. Prinzipielle Fremdheit Forscher/Forschungssubjekt (nicht davon ausgehen, dass man eigentlich schon weiß, was los ist) = keine Hypothesen(prüfung), sorgfältige Erkundung der Wirklichkeitskonstruktionen. Prinzip der Kommunikation: Zugang zu Daten gelingt nur über Kommunikationsbeziehung. Heißt, das kommunikative Regelsystem des Forschungssubjekts in Geltung lassen. Forschung als Aufeinandertreffen zweier Regelsysteme: institutionsspezifisch und [Alltag]. a) Befragtenrolle im Anschluss an alltagsweltlich vertraute Rollen angelegen. b) sprachliche Äußerungen grundsätzlich als interpretationsbedürftig verstanden → Indexikalität des Sprechens. Einschätzung: Puuh, ich hatte vergessen, wie voraussetzungsreich (und schwer) der Text ist. Halte ihn nach wie vor für gut und sehr ergiebig, die Eignung als Text für die Lehre muss ich jedoch deutlich bezweifeln. Die wichtige Annahme der Fremdheit ist hier mit Vorsicht zu genießen, diese steht nicht für eine grundlegende Unverständlichkeit (im Sinne von Andersartigkeit), sondern für eine Vorsicht, die eigenen Relevanzsetzungen als gültig vorauszusetzen und sich stattdessen auf die im Feld vorhandenen Setzungen einzulassen. Querverweise: Bewyl 2011, Holzkamp 1995, Krüger 1997, Przyborski & Wohlrab-Sahr 2010 Datum: 22.06.15, DF
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Hoffmann-Riem, C. (1980). Die Sozialforschung einer interpretativen Soziologie. Der Datengewinn. Kölner Zeitschrift Für Soziologie Und Sozialpsychologie, 32, 339–372.
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