Integration von Social Software in den Arbeitsalltag bei 3M

Abstract

Mehr als jemals zuvor stützt sich die tägliche Arbeit in der heutigen Informationsgesellschaft auf das Erzeugen, Suchen und Kombinieren von Informationsobjekten. Während in der Vergangenheit der zeit- und ortsunabhängige Zugang zu den Informationsobjekten die Hauptherausforderung darstellte (siehe z.B. (Bannon & Schmidt 1989)), ist die generelle Verfügbarkeit von Information heute kein Problem mehr. Information ist im Internet und in verschiedenen Datenspeichern in Organisationen und auch in Menschen, die einfach über elektronische Medien erreichbar sind, verfügbar. Gerade wegen des wachsenden Informationspools ist die neue Herausforderung für effiziente Wissensarbeit nun das Auffinden von individuell relevanten Inhalten. Eine wesentliche Herausforderung beim Einsatz von Enterprise Social Networks (ESN) bleibt in diesem Zusammenhang die holistische und damit nachhaltige Integration der Dienste in den Arbeitsalltag. Im Beitrag von Koch wurden hierzu mit neuen ubiquitären Benutzungsschnittstellen auf der Basis interaktiven Wandbildschirmen und interaktiven Tischen, welche in die Raumarchitektur integriert sind, ein möglicher Lösungsansatz vorgestellt. Vor diesem Hintergrund konnten wir zwischen 2009 und 2013 ein innovatives Medienprojekt zur zukunftsorientierten Neugestaltung der Unternehmenszentrale von 3M in St. Paul wissenschaftlich begleiten. In diesem Beitrag geben wir einen Überblick über ausgewählte Erkenntnisse der Anforderungsanalyse, Konzeption und Evaluation des im Projekt entwickelten „Interactive Collaboration System“ (ICS) in Form einer Kurzfallstudie.