Im vorliegenden Beitrag wird ein Bewer- tungsverfahren für Arm- und Zwischen- moore und ihre oberirdischen Einzugsge- biete vorgestellt. Auf der Grundlage einer standardisierten Erfassungsmethode wurde der Zustand von 585 märkischen Braun- und Torfmoosmooren bewertet und bilanziert. Es stellte sich heraus, dass die Bewertung des Zustandes von Randsumpf, Quellen und Moorrelief gute Rückschlüsse auf den Moor- wasserhaushalt ermöglichen. Aktuell findet man in Brandenburg noch 62 naturnahe Torfmoosmoore aber nur noch drei naturnahe Braunmoosmoore. Natürli- che Durchströmungsmoore und Druckwas- ser-Quellmoore sind verschwunden. Das gilt auch für den ökologischen Moortyp Kalk- Zwischenmoor. Die Nutzung und die Geolo- gie des Einzugsgebietes haben Einfluss auf den Zustand der Moore. Günstigste Rah- menbedingungen bieten lehm- und tonrei- che Gebiete mit standorttypischer Laub- waldbestockung. Mittelfristig können etwa 23 naturnahe Torfmoosmoore aber nur ein einziges naturnahes Braunmoosmoor als re- lativ gesichert gelten. Nach entsprechenden Moorschutzmaßnahmen lässt sich für 46 naturnahe Torfmoosmoore und zwei natur- nahe Braunmoosmoore eine günstige Prog- nose ableiten. Der Wasserhaushalt von 123 Mooren wird noch durch Abzugsgräben ge- stört. Eutrophierungsmerkmale treten deut- lich häufiger bei Braunmoosmooren auf. Erhebliche Anstrengungen sind zur Siche- rung des Gesamtbestandes erforderlich. Für Braunmoosmoore reichen die bisherigen Be- mühungen des Schutzes nicht aus, um diese Ökosysteme in Brandenburg zu erhalten. Dafür müssen im Moorschutz neue Wege beschritten werden.
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Landgraf, L. (2007). Zustand und Zukunft der Arm- und Zwischenmoore in Brandenburg - Bewertung und Bilanz. Naturschutz Und Landschaftspflege in Brandenburg, 16(4), 104–115.
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