Nach Rasse und Sprache verschieden

  • Bauböck R
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Warum wird Österreichs reichhaltige Tradition als sowohl Auswanderungs- wie Einwanderungsland in den gegenwärtigen Debatten über die Aufnahme von Flüchtlingen und die Zulassung ökonomischer Immigranten so sehr vernachlässigt? Der vorliegende Essay skizziert acht Kapitel aus der Geschichte österreichischer Migrationspolitik seit der späten Habsburger Monarchie und findet einige starke Kontinuitäten. Die auffälligsten darunter sind: Versuche, den raschen Transit von Flüchtlingen in andere Aufnahmestaaten zu gewährleisten; starke rechtliche Barrieren für die volle Integration niedergelassener Wanderarbeiter; Regeln für den Zugang zur Staatsbürgerschaft, die partielle und mehrfache staatliche Bindungen unter Immigranten ebenso ignorieren wie Ansprüche von zweiten und dritten Generationen auf Mitgliedschaft; Definitionen nationaler Identität, welche keinen Spielraum für ethnische Verschiedenheit lassen, die aus Einwanderung hervorgegangen ist. Der Beitrag argumentiert, daß österreichische Migrationspolitik nicht nur von öffentlichen Interessen an innerer und äußerer Sicherheit, an Wirtschaftswachstum und sozialer Wohlfahrt getrieben wurde, sondern auch von der symbolischen Verwendung der Migranten in der Politik. Politische Diskurse, welche Immigranten als Außenseiter kennzeichnen, haben dazu gedient das weltanschauliche Profil von Parteien zu schärfen und die Grenzen einer unsicheren nationalen Identität zu markieren.

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Bauböck, R. (1996). Nach Rasse und Sprache verschieden. Political Science, (31). Retrieved from http://scholar.google.com/scholar?hl=en&btnG=Search&q=intitle:Nach+Rasse+und+Sprache+verschieden#0

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