Abstract. Untersuchungen in verschiedenen Gletschersystemen der Schweizerischen Alpennordseite ergaben eine gute Korrelation zwischen entsprechenden spätwürmeiszeitzeitlichen Rückzugsstadien. Die ausgeprägten Moränen des Zürich-Stadiums, rund 15 km hinter dem Maximalstadium des würmeiszeitlichen Linthgletschers, dämmen, wie die Stirnmoränen des entsprechenden Stadiums in den anderen Systemen, Seebecken ab, die während älteren Eisvorstößen ausgekolkt wurden. Das nächste Rückzugsstadium, dasjenige von Hürden, konnte auch andern Systemen zuerkannt werden. Ebenso zeichnen sich die zuerst in den subaquatischen Moränen des Vierwaldstättersees erkannten Rückzugsstadien durch Moränen, Schmelzwasserrinnen und Schotterfluren auch in den übrigen Gletschersystemen ab. Während einer länger andauernden wärmeren Periode begannen die Gletscher abzuschmelzen und zogen sich tief in die Alpentäler zurück. Längs Kluftflächen brachen dabei die ihres Gegendruckes durch das Eis verlustig gegangenen Talflanken als Bergsturzmassen nieder. Eine deutliche Klimaverschlechterung ließ die Gletscher erneut vorstoßen, den Vorderrheingletscher gar um mehr als 40 km über die Bergsturzmassen von Flims bis Chur, wo er durch den ebenfalls vorrückenden Plessurgletscher gebremst wurde. Künftige palynologische und tephrochronologische Untersuchungen in geschützten seitlichen Zungenbecken werden erlauben, die einzelnen Stadien auch chronologisch einzustufen.
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Hantke, R. (1970). Die spätwürmeiszeitlichen Stadien auf der schweizerischen Alpennordseite. E&G Quaternary Science Journal, 21(1), 71–80. https://doi.org/10.3285/eg.21.1.06
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