Der moderne Staat ist einerseits durch eine wachsende Ausdifferenzierung von Aufgaben und Strukturen gekennzeichnet, was andererseits nicht verhindert, dass immer wieder über den Niedergang des Staates spekuliert wird. Bei näherer Betrachtung der Verwaltung als Kernelement des Staates kann diese Diagnose nicht bestätigt werden. Insbesondere im Verhältnis zwischen Politik und Verwaltung deutet vieles auf eine Kompetenzverschiebung in Richtung Verwaltung hin. Da sich diese Entwicklung größtenteils als nichtintendierter Wandel vollzieht, ist er weniger gut sichtbar als Verwaltungsreformen. Gleichwohl lassen sich die Dimensionen des Verwaltungswandels in Gestalt wachsender Fachexpertise, größerer Beurteilungsspielräume im Gesetzesvollzug und einer zunehmend auf internationale Gremien verlagerten Normsetzung nachzeichnen, an der die Verwaltung maßgeblich mitwirkt.
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Döhler, M. (2019). Staat und Verwaltung. In Handbuch zur Verwaltungsreform (pp. 17–26). Springer Fachmedien Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-21563-7_4
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