Verberuflichung und Professionalisierung der Politik werfen die Frage auf, inwiefern in den repräsentativen Demokratien eine politische Klasse entstanden ist. Der Beitrag untersucht einerseits die beruflichen Interessenlagen und Karrierepfade deutscher Abgeordneter, die Aufschluss über das Vorliegen einer Klasse an sich geben. Andererseits erfolgt eine Analyse von Einstellungen und Verhaltensweisen, die auf ein Zusammengehörigkeitsgefühl und die Verfolgung kollektiver Eigeninteressen hindeuten (Klasse für sich). Empirisch finden sich deutliche Anhaltspunkte für eine Klasse an sich, während ein gemeinsames Klassenbewusstsein der Abgeordneten nur in Ansätzen zu erkennen ist. Die davon abweichende öffentliche Wahrnehmung bedeutet eine bleibende Herausforderung für die parlamentarischen Akteure.
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Edinger, M. (2018). Politik als Beruf in der repräsentativen Demokratie. In Politikwissenschaft als Beruf (pp. 75–88). Springer Fachmedien Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-21557-6_7
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