Von der Synthetischen Biologie werden zentrale Beiträge zur Technologie der Zukunft erwartet. Was die Synthetische Biologie selbst jedoch kennzeichnet, ist offen. Die „Prospektive Technikfolgenabschätzung“ (ProTA) verfolgt hier das Ziel, in frühen Phasen wissenschafts- und techniknahe Reflexionen einzuleiten, begriffliche Klärungen herbeizuführen und Gestaltungsoptionen zu eröffnen. Der vorliegende Beitrag zeigt, dass das system- und strukturwissenschaftliche Konzept der Selbstorganisation für ein adäquates und gehaltvolles Verständnis der Synthetischen Biologie unerlässlich ist: Sie kann als Biotechnowissenschaft zur technischen Nutzbarmachung von Selbstorganisation(sprinzipien) angesehen werden. Hieran anschließend werden prinzipielle Grenzen der Konstruier- und Kontrollierbarkeit von Biosystemen erörtert. Vor diesem Hintergrund kann ProTA zu einer realistischen Einschätzung der Potenziale und Realisierungsbedingungen der Synthetischen Biologie beitragen.
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Schmidt, J. (2012). Selbstorganisation als Kern der Synthetischen Biologie. TATuP - Zeitschrift Für Technikfolgenabschätzung in Theorie Und Praxis, 21(2), 29–35. https://doi.org/10.14512/tatup.21.2.29
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