High-Flow-Sauerstofftherapie – Chancen und Risiken

  • Grensemann J
  • Simon M
  • Wachs C
  • et al.
N/ACitations
Citations of this article
5Readers
Mendeley users who have this article in their library.

This article is free to access.

Abstract

In diesem Beitrag-Respiratorische Insuffizienz-Vorteile der "high flow nasal cannula"-Praktische Anwendung-Anwendungsgebiete/Studienlage Hypoxämisches Lungenversagen · Bron-choskopie · Präoxygenierung · Post extubationem · Hyperkapnisches Lun-genversagen · Immunsuppression · COVID-19 · Vorhersage des Behandlungs-erfolgs-Voraussetzungen für die Durchführung der "high flow nasal cannula" QR-Code scannen & Beitrag online lesen Zusammenfassung Mit der High-Flow-Sauerstofftherapie ("high flow nasal cannula" [HFNC]), bei der ein Sauerstoff-Luft-Gasgemisch mit Flüssen zwischen 30 und 70 l/min appliziert wird, steht ein technisch einfaches und hocheffektives Verfahren zur Therapie einer respiratorischen Insuffizienz zur Verfügung. Des Weiteren kann die HFNC während einer Bronchoskopie zur Oxygenierung, vor einer Intubation zur Präoxygenierung und nach Extubation zur Vermeidung einer Re-Intubation verwendet werden. Durch die hohen Gasflüsse wird vermieden, dass der Patient Umgebungsluft inspiriert, sodass eine präzise Einstellung einer inspiratorischen Sauerstofffraktion möglich ist, des Weiteren wird durch einen entstehenden Staudruck ein positiver endexspiratorischer Druck aufgebaut, durch die Anfeuchtung und Erwärmung der Atemluft die mukoziliäre Clearance verbessert sowie die Atemarbeit durch Auswaschen der oberen Atemwege verringert. Im Vergleich zur konventionellen Sauerstofftherapie ist die Aerosolbildung durch eine HFNC nicht erhöht, sodass dieses Verfahren auch bei COVID-19 eingesetzt werden kann. Beim hyperkapnischen Lungenversagen liegen bisher keine konklusiven Daten für die Effekte der HFNC vor, hier sollte bevorzugt eine nichtinvasive Beatmung statt einer HFNC erfolgen. Bei der Anwendung darf nicht vergessen werden, dass die mit HFNC behandelten Patienten kritisch krank sind und daher kontinuierlich überwacht werden müssen. So muss sichergestellt sein, dass jederzeit eine Eskalation z. B. auf eine Intubation und invasive Beatmung erfolgen kann. Schlüsselwörter Respiratorische Insuffizienz · Atemnotsyndrom · Sauerstoffinhalationstherapie · Atemtherapie · Atemgasbefeuchtungsgeräte Die nasale High-Flow-Sauerstoffthera-pie ("high flow nasal cannula" [HFNC]) hat sich beim akuten hypoxämischen re-spiratorischen Versagen als wertvolles nichtinvasives Therapieverfahren etab-liert. Doch nicht nur hier kann die HFNC angewendet werden, sondern auch bei-spielsweise zur Vermeidung einer post-operativen respiratorischen Insuffizienz oder zur Oxygenierung während Inter-ventionen. Doch sind diese Indikationen adäquat durch die Studienlage gedeckt? Respiratorische Insuffizienz Die respiratorische Insuffizienz wird in ein hypoxämisches und ein hyperkapnisches Lungenversagen eingeteilt. Während das hypoxämische Lungenversagen zunächst durch eine Supplementierung der inspira-torischen Sauerstofffraktion (FiO2) behan-delt werden kann, ist es beim hyperkap-nischen Lungenversagen erforderlich, die Atempumpe zu entlasten, was zumeist über eine nichtinvasive Beatmung erfolgt. Die supplementierende Sauerstoffga-be beim hypoxämischen Lungenversagen über eine nasale Insufflation kann jedoch schnell an die Grenzen des Verfahrens sto-Der Pneumologe 1 · 2022 21

Cite

CITATION STYLE

APA

Grensemann, J., Simon, M., Wachs, C., & Kluge, S. (2022). High-Flow-Sauerstofftherapie – Chancen und Risiken. Der Pneumologe, 19(1), 21–26. https://doi.org/10.1007/s10405-021-00415-z

Register to see more suggestions

Mendeley helps you to discover research relevant for your work.

Already have an account?

Save time finding and organizing research with Mendeley

Sign up for free