Die meisten Ansätze zur Erklärung legislativen Handelns und Entscheidens in par- lamentarischen Demokratien konzentrieren sich auf institutionell basierte Anreize und die ideologisch-programmatischen Präferenzen der involvierten politischen Akteure. Im vorliegenden Beitrag argumentieren wir, dass insbesondere bei ethisch- religiös unterlegten Thematiken, bei denen vielfach nur ein geringes Maß an Par- teidisziplin herrscht, persönliche Eigenschaften und Erfahrungen eine ausschlag- gebende Rolle bei der Gesetzesinitiierung, parlamentarischen Debatten und dem Abstimmungsverhalten spielen. Zudem gehen wir der Frage nach, ob sich das Han- deln der Abgeordneten auch bei ethisch-religiösen Fragestellungen an den Einstel- lungen ihrer Wählerschaft orientiert. Wir testen unsere Erwartungen anhand eines Datensatzes, der den legislativen Prozess zur Regelung der Präimplantationsdia- gnostik im Deutschen Bundestag nachzeichnet. Unsere Ergebnisse zeigen, dass so- wohl Konfession, Geschlecht und Elternschaft der Abgeordneten als auch der Grad der Kirchengebundenheit ihrer lokalen Wählerschaft eine nicht unbedeutende Rolle für das legislative Verhalten der Bundestagsmitglieder in dieser Debatte spielte. Zeitschrift
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Baumann, M., Debus, M., & Müller, J. (2013). Das legislative Verhalten von Bundestagsabgeordneten zwischen persönlichen Charakteristika, Wahlkreisinteressen und Parteilinie. Zeitschrift Für Politikwissenschaft, 23(2), 177–211. https://doi.org/10.5771/1430-6387-2013-2-177
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