Effektivität, Effizienz und Sicherheit der Schlaganfall-Telemedizin in Zeiten der Corona-Pandemie

  • Klingner C
  • Brodoehl S
  • Wagner F
  • et al.
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Weltweit zeigt sich in schwer von der Corona-/COVID-19-Pandemie betroffenen Regionen ein deutlicher Einbruch von Patientenvorstellungen mit akutem Schlaganfall oder einer transitorischen ischämischen Attacke (TIA; [1]). Dieser rückläufige Trend scheint auch telemedizinische Schlaganfallnetzwerke einzuschließen (bspw. Fallreduktion von bis zu 50 % in einer Region um Sevilla [2]) und ist insofern gefährlich, als dass die Vermeidung oder Verzögerung einer ärztlichen Vorstellung die erwähnte Patientengruppe weit mehr gefährdet als das COVID-19-Übertragungsrisiko im Krankenhaus. Ob sich in Deutschland, und hier insbesondere in von der COVID-19-Pandemie wenig betroffenen Regionen, ein ähnliches Bild zeigt, ist aktuell noch unklar. In diesem Artikel analysieren wir Daten des Schlaganfall-Telemedizin-Netzwerks in Thüringen (SATELIT) mit 20 angeschlossenen Kliniken. Methode Es wurde eine retrospektive Analyse der Schlaganfallversorgung in Thüringen vor und nach dem COVID-19-Ausbruch für Patienten des Schlaganfallnetzwerkes in Thüringen (SATELIT) durchgeführt (20 Krankenhäuser). Erfasst wurden die Patientenzahlen aus dem Zeitraum 01.12.2019 bis 31.05.2020 sowie aus demselben Vergleichszeitraum des Vorjahres. Analysiert wurde die Anzahl aller Patienten, die im Rahmen von Telestroke-Konsultationen vorgestellt wurden, sowie insbesondere die Anzahl der Patienten mit den Diagnosen ischämischer Schlaganfall (ICD I63.-) und zerebrale transitorische ischämische Attacke (TIA, ICD G45.-). Gruppenvergleiche erfolgten mittels ungepaarter t‑Tests, wobei p < 0,05 als statistisch signifikant gewertet wurde. Ergebnis Die Anzahl der Patienten mit der Diagnose ischämischer Schlaganfall in der telekonsiliarischen Vorstellung in den 5 Wochen nach dem Erlass der Kontaktbeschränkungen (Lockdown) am 22.03.2020 im Vergleich zu den 5 Wochen davor stieg nicht signifikant von 174 auf 183 Fälle an (+5 %). Gegenüber demselben Zeitraum des Vorjahres (22.03.2019 bis 25.04.2019) zeigte sich ebenfalls keine signifikante Veränderung (165 Fälle vs. 183 Fälle; +9,8 %; Tab. 1; Abb. 1).

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Klingner, C. C., Brodoehl, S., Wagner, F., Berrouschot, J., Günther, A., Witte, O. W., & Klingner, C. M. (2020). Effektivität, Effizienz und Sicherheit der Schlaganfall-Telemedizin in Zeiten der Corona-Pandemie. Der Nervenarzt, 91(10), 946–951. https://doi.org/10.1007/s00115-020-00970-5

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