Studien zu lokaler Koalitionsbildung in westeurop{ä}ischen Staaten zeigen, dass sich Koalitionsbildungstheorien auch auf die lokale Ebene {ü}bertragen lassen. Umso erstaunlicher ist es, dass sowohl die "klassischen" Theorien der Koalitionsbildung als auch institutionelle und kontextuelle Erkl{ä}rungsfaktoren zur Koalitionsbildung in Mehrebenensystemen bisher nicht auf das kommunalpolitische System Deutschlands {ü}bertragen worden sind. Im vorliegenden Beitrag werde ich deshalb zun{ä}chst der Frage nachgehen, inwieweit sich die Koalitionsbildungsmuster auf der kommunalen, regionalen und nationalen Ebene in Deutschland unterscheiden. In einem zweiten Schrift werde ich dann die Erkl{ä}rungsfaktoren kommunaler Koalitionsbildung bestimmen. Ich teste meine Erwartungen hinsichtlich der Muster kommunaler Koalitionsbildung in nordrhein-westf{ä}lischen Gro{ß}st{ä}dten f{ü}r den Zeitraum 1999-2000. Meine Ergebnisse zeigen, dass sowohl die Koalitionsbildungsmuster als auch die Determinanten kommunaler Koalitionsbildung denjenigen auf Bundes- und Landesebene {ä}hneln. Dar{ü}ber hinaus spielt auch die Parteizugeh{ö}rigkeit des direkt gew{ä}hlten Oberb{ü}rgermeisters eine entscheidende Rolle bei der Bildung kommunaler Koalitionen.
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Gross, M. (2014). Koalitionsbildung in deutschen Großstädten: Empirische Befunde aus Nordrhein-Westfalen. Zeitschrift Für Politikwissenschaft, 24(1–2), 109–143. https://doi.org/10.5771/1430-6387-2014-1-2-109
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