Jugendszenen werden gemeinhin als Prototypen »posttraditionaler« (Hitzler/Bucher/Niederbacher 2005: 19-30) und »deterritorialer« Vergemeinschaftung (Hepp 2008) behandelt. Sie kennzeichnet, dass sie nicht verpflichtend, sondern wählbar sind, sich um einen thematischen Kern kristallisieren, auf relativ fluiden, (auch) translokalen Beziehungsnetzwerken gründen und wieder verlassen werden können. Wenn mit der Durchdringung jugendlichen Alltags mit digitalen Medien, darunter Kameras, bildfähige, mobile Kleincomputer (Mobiltelefon, Smartphone), diverse Speicher- und Übertragungsmedien, und Kommunikationsumgebungen wie Social Network Sites (= SNS, z.B. Facebook, schülerVZ) als Ausspiel-, Interaktions- und Verhandlungsorte eine Bedeutungszunahme des Handelns und Kommunizierens mit Bildern festgestellt wird, liegt die Vermutung nahe, dass sich damit auch die Bedingungen für jugendkulturelle Vergemeinschaftung verändern.
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Reißmann, W. (2014). Bildhandeln und Bildkommunikation in Social Network Sites. In Digitale Jugendkulturen (pp. 89–103). Springer Fachmedien Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-19070-9_5
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