Jenseits genuin mobiler Berufe steht die Verbreitung von Dienstreisen symptomatisch für gewachsene Mobilitätsanforderungen in der Arbeit. Belastungen durch Dienstreisen werden dabei bislang überwiegend als Vereinbarkeitsproblem zwischen Arbeit und Familie und als mentale und körperliche Belastung durch die Reisetätigkeit selbst thematisiert. Auf Basis einer qualitativen Untersuchung diskutiert der Beitrag Mobilitätserleben, Belastungen und Bewältigungsstrategien auf unterschiedlichen raum-zeitlichen Ebenen und setzt diese mit ergebnisorientierten Formen der Leistungssteuerung in den Unternehmen in Bezug. Die empirischen Ergebnisse verdeutlichen, dass Dienstreisende nicht nur vor der Aufgabe stehen, arbeitsbedingte Mobilität mit dem Privatleben zu vereinbaren, sondern dass die mobilitätsbedingten Abwesenheiten auch zu Vereinbarkeitskonflikten innerhalb der Arbeit - zwischen Mobilitätserfordernissen und den Anforderungen an der regulären Arbeitsstätte führen. Private Zeit wird dabei zur „Verhandlungsmasse“ von Bewältigungsstrategien und Entgrenzung zu einer Ressource, um arbeitsbedingte Konflikte zu bewältigen.
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Nies, S., Roller, K., & Vogl, G. (2017). Mobilität und Leistung. Arbeit, 26(2), 173–191. https://doi.org/10.1515/arbeit-2017-0011
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