Angenommen, Sie sollen bei einer schulpsychologischen Begutachtung entscheiden, ob ein Kind am Unterricht einer normalen Klasse teilnehmen kann oder Sonderunterricht für Lern behinderte erhalten soll. Wenn Sie hierfür einen Intelligenztest durchführen, sollten Sie sich darauf verlassen können, dass das Testergebnis messgenau ist, d. h. dass es die „wahre“ Leistungsfähigkeit operationalisiert am IQ möglichst genau widerspiegelt und nicht bei einer Testwiederholung kurze Zeit später ein deutlich anderes Ergebnis herauskäme — die Entscheidung hat schließlich zentrale Bedeutung für die Zukunft des Kindes. Messgenauigkeit ist insofern ein ausgesprochen wichtiges Gütekriterium für Tests, gerade bei der Individualdiagnostik. TS - RIS
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Schermelleh-Engel, K., & Werner, C. (2008). Methoden der Reliabilitätsbestimmung (pp. 113–133). https://doi.org/10.1007/978-3-540-71635-8_6
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