Teamfähigkeit

  • Ziemke S
  • Michaelis D
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Abstract

Definition: Was ist Teamfähigkeit? Teamfähigkeit bedeutet, dass jedes Mitglied seine besondere persönliche Stärke einbringt, damit Leistungen erzielt werden, zu denen einzelne Personen nicht fähig sind. Durch diese Synergie entsteht zugleich Teamgeist. Die oft unbewusste persönliche Stärke nennt man „Team-Rolle“ (siehe Abbildung rechts). Verwechseln Sie Teamfähigkeit auf keinen Fall mit "harmonischer Zusammenarbeit". Das ist viel zu oberflächlich. Vermeiden Sie auch Binsenweisheiten (Leerformeln) bei der Beurteilung der Teamfähigkeit. Beispiele: "konstruktiv zusammenarbeiten, "Vielfalt der Charaktere und Meinungen anstreben", "tolerant und proaktiv sein", "pragmatische Kompromisse anstreben" etc. Derartige Beschreibungen sind völlig ungeeignet, die Teamfähigkeit zu beurteilen. Das gilt sowohl für das Einstellungsgespräch oder das Assessment Center als auch für die Planung von Projekten. Aus diesen Gründen ist eine Validierung (Herstellung des Praxisbezugs) notwendig. Darauf kommen wir noch zu sprechen. Entscheidend ist vielmehr der individuelle Beitrag durch die persönliche Stärke eines jeden Mitglieds. Nur so lässt sich die Frage beantworten, ob jemand ins Team passt. (Unproduktive) Konflikte und Streitigkeiten sind meist die Folge eines "falsch" zusammengesetzten Teams. Das passiert häufig, weil die Team-Rolle vielen Menschen nicht bewusst ist. Durch diesen Test werden Sie erkennen, welche Rolle Sie im Team übernehmen. Zu diesem Selbstbild sollten Sie auch das Fremdbild heranziehen. Das kann man objektiv mit einem 360-Grad-Feedback feststellen.. Wie entstehen Teamfähigkeit und Teamgeist? Der Erfolg der Teamarbeit entsteht durch Arbeitsteilung und Kooperation, bei der jedes Mitglied eines Teams einen sinnvollen (ergänzenden) Beitrag zur gemeinsamen Umsetzung der Ziele leistet. Diesen individuellen Beitrag zu kennen und gezielt einzubringen, bezeichnet man als Teamfähigkeit. Im Sport erkennen Spitzentrainer diese Zusammenhänge meist intuitiv (siehe dazu die Aussage von Jupp Heynckes weiter unten). Warum ist Teamfähigkeit wichtig? Bernard Bass, der Begründer der Transformationalen Führung, hat in einer Studie herausgefunden, dass bei der Lösung Komplexer Probleme in 222 Projekten Teams in 97 Prozent der Fälle besser waren als die Lösungen der am höchsten qualifizierten Einzelpersonen. Optimale Zusammensetzung des Teams Jedes Teammitglied hat andere charakterliche Stärken und Schwächen. Diese müssen sich im Team ergänzen oder neutralisieren. Besonders wichtig sind die Stärken. Wenn aber alle die gleichen Stärken (oder Schwächen) haben, kann das Team nicht erfolgreich sein (genauso wie ein Fußballteam mit 11 Stürmern oder 11 Torhütern). Es kommt also darauf, die persönliche Stärke einzubringen, die den Anderen fehlt. Diesen individuellen Beitrag, der notwendig ist, damit ein Team optimal funktioniert, bezeichnet man als Funktion oder Team-Rolle. Zu ihr gehören bestimmte Fähigkeiten (Kompetenzen). Fehlt eine wesentliche Rolle, oder sind einige Rollen doppelt "besetzt", dann wird das Team in der Regel nicht erfolgreich arbeiten und auch keinen Teamgeist entwickeln. Um die Teamfähigkeit (und den möglichen Beitrag) beurteilen zu können, muss man seine persönliche Funktion oder Rolle kennen. Dazu ist ein (valider und reliabler) Test der Teamfähigkeit notwendig, dem ein Modell der Team-Rollen zugrunde liegt. Ferner hilft der Test bei der („optimalen“) Zusammenstellung oder einer notwendigen Veränderung des Teams.

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Ziemke, S., & Michaelis, D. (2019). Teamfähigkeit. In Selbstmanagement und Mentale Stärke im Arbeitsleben (pp. 189–211). Springer Berlin Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-57909-1_10

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