In den ersten zwei Jahrzehnten nach der Gründung der Bundesrepublik war der Sozialstaat auf den ererbten institutionellen Grundlagen wiedererrichtet und zum Wohlfahrtsstaat kontinentaler Prägung ausgebaut worden. Das anhaltende und starke Wirtschaftswachstum hatte den Sozialstaat lange gestützt, und Sozialschutz und Wirtschaftskraft waren weitgehend im Gleichgewicht gehalten worden: Während die Haushalte des Staates und der Sozialversicherungen stabile Einnahmen erzielten, sank der Bedarf an Leistungen der Arbeitslosenversicherungen und der Fürsorge, und mit wachsendem zeitlichem Abstand vom Krieg nahmen auch die Ausgaben für die Kriegsopferversorgung ab.
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Ostheim, T., & Schmidt, M. G. (2008). Vom Ausbau zur Konsolidierung: Sozialpolitik von der sozial-liberalen Koalition bis zur Wiedervereinigung. In Der Wohlfahrtsstaat (pp. 165–172). VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90708-6_15
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