Zwischen dem Ereignis bzw. Zustand der Arbeitslosigkeit auf der einen und dem sozialen Netzwerk auf der anderen Seite bestehen Abhängigkeiten in beide Wirkungsrichtungen. Insgesamt betrachten wir im Folgenden vier dieser Zusammenhänge: I) Arbeitslosigkeit kann sich 1. auf Netzwerkeigenschaften Egos auswirken. II) Umgekehrt können soziale Beziehungen Ego 2. bei der Bewältigung von Arbeitslosigkeit helfen und ihn 3. bei der Überwindung von Arbeitslosigkeit unterstützen, 4. aber auch die Entstehung von Arbeitslosigkeit induzieren (siehe Abbildung). Mit diesen jeweils spezifischen Zusammenhängen beschäftigen sich – teilweise mit Überschneidungen – jeweils eigene Forschungsstränge, die in diesem Beitrag überblicksartig dargestellt werden. Diese Forschung besitzt aus mehreren Gründen eine gewichtige gesellschaftliche Relevanz: Beispielsweise kann mit den Erkenntnissen an der Vermeidung negativer Folgen von Arbeitslosigkeit für die Betroffenen, zugehörigen Familien (insbesondere Kinder) sowie für das soziale Sicherungssystem gearbeitet; die Verweildauer in Arbeitslosigkeit beeinflusst; schnellere „job-matches“ erreicht; aber auch Anforderungen des sozialen Netzwerkes an das Individuum bei der Integration in den Arbeitsmarkt berücksichtigt werden (u.a. Hakim 1982; Hess et al. 1991; Wanberg et al. 2000).
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Sattler, S., & Diewald, M. (2010). Wechselwirkungen zwischen Arbeitslosigkeit und dem sozialen Netzwerk. In Handbuch Netzwerkforschung (pp. 701–713). VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92575-2_62
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