Z U M T H E M A Die repetitive transkranielle Magnetstimulation (rTMS) und die transkranielle Gleichstromstimulation (tDCS) können die menschliche Hirnfunktion über die Dau-er der Stimulation hinaus beeinfl ussen. Die konditio-nierenden Eff ekte können für Stunden bis Tage nach Stimulationsende anhalten, jedoch wurden meist die rTMS induzierten Funktionsveränderungen nur in der ersten Stunde nach Stimulationsende erfasst. Elektro-physiologische und bildgebende Verfahren konnten zeigen, dass die rTMS und tDCS sowohl das kortikale Erregbarkeitsniveau, die regionale synaptische Aktivi-tät und die funktionelle Kopplung zwischen Hirnregi-onen modulieren können. Die neuromodulatorischen Eigenschaften der rTMS und tDCS bilden die konzepti-onelle Grundlage für den therapeutischen Einsatz die-ser Stimulationsverfahren. Dieses Kapitel versucht eine allgemeine Standortbe-stimmung zum therapeutischen Einsatz der rTMS und tDCS bei neurologischen und psychiatrischen Erkran-kungen. Zunächst werden die derzeit bekannten neu-romodulatorischen Eff ekte der rTMS und tDCS im ge-sunden Gehirn zusammengefasst. Hieraus werden Konzepte für den therapeutischen Einsatz der trans-kraniellen Kortexstimulation abgeleitet. Nachfolgend werden methodische Aspekte diskutiert, die bei der Planung von therapeutischen rTMS-und tDCS-Studi-en zu berücksichtigen sind. Hervorzuheben ist die Be-deutung des aktuellen Funktionszustandes der stimu-lierten neuronalen Strukturen für die therapeutischen Eff ekte der Kortexstimulation. Schließlich diskutieren wir Strategien, die helfen können das therapeutische Potenzial der rTMS zu optimieren. 55.1 Einleitung – 556
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Karim, A. A., Birbaumer, N., & Siebner, H. R. (2007). Transkanielle Kortexstimulation. In Das TMS-Buch (pp. 555–565). Springer Berlin Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-540-71905-2_55
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