Wird gesprochene Sprache in eine schriftliche Fassung gebracht, spricht man von Transkription (Mayring 2002). Der Begriff stammt vom lateinischen Wort „trans-scribere“ ab und bedeutet „umschreiben“. Audio(visuelle)-Daten z.B. aus Interviews, Videobeobachtungen, Fokusgruppeninterviews, Thinking Aloud Protocols udgl. werden für Auswertung, Dokumentation und Reporting in eine schriftliche Form gebracht. Dabei erfolgt eine Umwandlung der Tondaten (Sekundärdaten) in Textdaten (Tertiärdaten) (Kowall/O’Connell 2003). Während dieses Transformationsprozesses findet eine Reduktion und Interpretation der Daten durch den/die Transkribierende/n statt (Morse/Richards 2002). Die Wahl des Trankskriptionssystems beeinflusst die spätere Auswertung der Daten, weshalb manche AutorenInnen die Transkription als erste Phase der Datenanalyse bezeichnen (Rubin/Rubin 2005). Das Ziel bei der Transkripterstellung ist daher die Herstellung eines dauerhaft verfügbaren Protokolls, das mit Hilfe geeigneter Notationszeichen den Gesprächsverlauf wirklichkeitsgetreu wiedergibt (Kowal/O’Connell 2003) bzw. so aufbereitet ist, dass es für die Auswertung und Interpretation brauchbar ist. Während des Transkribierens soll eine umfassende Konservierung der kommunikativen Information erfolgen (Kruse 2006). „The goals of the analysis are to reflect the complexity of human interaction by portraying it in the word of the interviewees and through actual events and to make that complexity understandable to others“ (Rubin/Rubin 2005).
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Höld, R. (2007). Zur Transkription von Audiodaten. In Qualitative Marktforschung (pp. 655–668). Gabler. https://doi.org/10.1007/978-3-8349-9258-1_41
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