Mit Politikern zu sprechen, die im Politbarometer erstmals auf der Skala der Top-Ten --- und vielleicht sogar noch mit positiven Sympathiewerten --- auftauchen, ist h{ö}chst aufschlussreich: un{ü}bersehbar die Genugtuung {ü}ber diesen demoskopischen Adelsschlag, beeindruckend die stolze Mitteilungsbereitschaft {ü}ber diesen Sachverhalt gegen{ü}ber Dritten, verbl{ü}ffend die Einsch{ä}tzung, diese Augenblicksbewertung h{ä}tte urs{ä}chlich, wenn nicht sogar ausschlie{ß}lich mit pers{ö}nlicher Leistung und pers{ö}nlichem Charakter zu tun. Umgekehrt stirbt jedes Mitteilungsbed{ü}rfnis in dem Augenblick, in dem das Schicksal jemanden in dieser Skala tief abst{ü}rzen oder ihn gar aus ihr herausfallen l{ä}sst. Politiker, Medien und {Ö}ffentlichkeit sch{ä}tzen dieses Messinstrument generell sehr hoch ein; sie {ü}bersch{ä}tzen es sogar.
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Oberreuter, H. (2003). Jahrmarkt der Eitelkeit? — Das Politiker-Skalometer. In Politbarometer (pp. 283–293). VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11058-3_16
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