Als sozialwissenschaftlicher Begriff geht „Milieu“ auf den französischen Philosophen Hyppolith A. Taine (1828-1893) zurück, der in Anlehnung an August Comte (1798-1857) mit diesem Begriff neben Vererbungsannahmen und Einflüssen der historischen Situation die jeweilige Umwelt bzw. die Lebensverhältnisse für die menschliche Entwicklung berücksichtigen wollte (Gukenbiehl 1989, S. 199; Hradil 2006). Seither geht es mit dem wissenschaftlichen Milieubegriff um die Frage, wie Menschen in ihrer Entwicklung durch die Umwelt und konkrete Lebensverhältnisse in ihrem „Erleben, Denken und Handeln grundlegend“ beeinflusst werden (Gukenbiehl 1989, S. 199).
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Hummrich, M., & Kramer, R.-T. (2017). Schule und soziale Ungleichheit – Unterschiede machen. In Schulische Sozialisation (pp. 117–157). Springer Fachmedien Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-19057-0_4
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