Die Diskussionen der Frauen- und Geschlechterforschung über Gleichheit und/oder Differenz sowie über die Konstruktion und Dekonstruktion von Geschlecht kommen nicht vorbei am pensiero della differenza sessuale, dem in der italienischen Frauenbewegung entwickelten Denken der Geschlechterdifferenz. Zu den Stärken dieses Ansatzes, auch ‚Differenzdenken’ genannt, gehört die enge Verknüpfung des Persönlichen mit dem Politischen bzw. von Theorie und Praxis. Hauptvertreterinnen sind das Autorinnenkollektiv der Mailänder Libreria delle donne (‚die Mailänderinnen’, kurz: Libreria) und die Veroneser Philosophinnengemeinschaft Diotima, darunter Luisa Muraro (Libreria und Diotima) sowie Anna Maria Piussi, Chiara Zamboni und bis Anfang der 1990er Jahre auch Adriana Cavarero (alle Diotima).
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Kahlert, H. (2010). Differenz, Genealogie, Affidamento. In Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung (pp. 94–102). VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92041-2_12
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