„Supermutterpowertochter“, „Mutter des Humanvermögens“, respektive „der Nation“, „Familienrevolutionärin“ – so lauteten einige der Artikelüberschriften zu Ursula v. d. Leyen von tazüber Spiegel bis zur Frankfurter Allgemeinen.1 Keine Frage also – diese Frau weckt das Interesse. Als Angela Merkel ihr Kabinett präsentierte, zog kaum eine Person mehr Aufmerksamkeit auf sich als die neue Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Nicht nur konnte sie einen rasanten politischen Aufstieg vorweisen – erst 2001 hatte sie begonnen, kommunalpolitisch aktiv zu sein, war dann zwei Jahre lang unter Christian Wulff niedersächsische Landesministerin für Soziales, Frauen, Familie und Gesundheit, bevor sie 2005 ins Bundesministerium berufen wurde. Was mindestens ebenso großes Aufsehen erregte, war ihr quasi „nebenpolitisches“ Leben. So verfügte sie neben einer beruflichen Karriere als Ärztin samt Doktortitel auch noch über sieben Kinder. Sieben Kinder – geradezu mantrahaft fanden diese zwei Worte Erwähnung, sobald die Rede auf Ursula v. d. Leyen kam. Und dazu stets – ungläubig staunend – die Frage, wie und ob das denn alles zu schaffen sei. Dabei war dieses Staunen keineswegs immer bewundernd. Im Gegenteil: Herbe Kritik empfing die Ministerin sowohl von rechts wie von links, unumstritten war und ist weder ihre Person noch ihre Politik.
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Rahlf, K. (2009). Ursula von der Leyen – Seiteneinsteigerin in zweiter Generation. In Seiteneinsteiger (pp. 274–300). VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91569-2_13
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