Trotz der internationalen Bemühungen um die Einhaltung der Menschenrechte nehmen organisierte staatliche Verfolgung und systematische Folterungen weltweit zu, ebenso schwere Traumatisierungen der Zivilbevölkerung in Kriegen und Bürgerkriegen. In der jüngsten Vergangenheit hat sich gezeigt, dass auch moderne Rechtsstaaten sich nicht an die Inhalte der Antifolterkonvention (Vereinte Nationen, 1984) gebunden fühlen. So wurde bekannt, dass im Rahmen des »Krieges gegen den Terror« z. B. im Irak im Gefängnis Abu Ghraib oder in Guantanamo und Camps in Afghanistan gefoltert wurde. ( 2006 ) konnte nachweisen, dass der Einsatz von psychischen Foltermethoden, der sog. »harsh interrogations«, in den USA systematisch erforscht und von Ärzten und Psychologen verfeinert wird. Terrorregime und gewaltsam ausgetragene Konflikte produzieren große Flüchtlingswellen von Verfolgten und Bedrohten, die vor allem in die jeweiligen Nachbarländer strömen. Nur wenige Menschen erreichen als Flüchtlinge die Exilländer Europas, Nordamerikas und Australiens.
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Gurris, N. F., & Wenk-Ansohn, M. (2013). Folteropfer und Opfer politischer Gewalt. In Posttraumatische Belastungsstörungen (pp. 525–553). Springer Berlin Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-35068-9_28
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