Alle Bürgerinnen und Bürger sind Verbraucher. Somit bilden Verbraucher die größte ökonomisch relevante Gruppe einer Volkswirtschaft. Gleichzeitig sind sie die einzige ökonomisch bedeutende Gruppe, die nicht oder zumindest wenig effektiv organisiert ist. Seit dem Jahrtausendwechsel gab es in Deutschland vermehrt Bestrebungen, Verbraucherpolitik auch wissenschaftlich zu bearbeiten bzw. zu erarbeiten, oder, mit anderen Worten, VerbraucherwissenschaftenVerbraucherwissenschaftenund VerbraucherforschungVerbraucherforschungals wichtige Grundlage einer modernen VerbraucherpolitikVerbraucherpolitikzu begreifen. Ein zentrales Ergebnis der neueren Verbraucherforschung ist, anstatt von DER Verbraucherin oder DEM Verbraucher auszugehen, ein differenziertes Verbraucherverständnis anhand von situationsabhängigen VerhaltensmusternVerhaltensmuster. Eine Erhebung aktueller Forschungsaktivitäten verdeutlicht den Fokus der Verbraucherforschung und der Verbraucherpolitik unter dem Paradigma der InstitutionenökonomieInstitutionenökonomieund der Behavioral EconomicsBehavioral Economics. Als Wachstumsfelder für die zukünftige Verbraucherforschung können „FinanzdienstleistungFinanzdienstleistungen``, „Märkte der sozialen Sicherungsoziale Sicherung`` und der „Datenschutz`` sowie die „Digitale WeltDigitale Welt`` identifiziert werden.
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Oehler, A. (2017). Entwicklungspfade der Verbraucherwissenschaften. In Verbraucherwissenschaften (pp. 19–29). Springer Fachmedien Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-10926-4_2
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