Chancen und Widerständiges in der Ganztagsbildung. Fallstudie Niederlande

  • Bois-Reymond M
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Spätmoderne Gegenwartsgesellschaften zeichnen sich durch vier miteinander verbundene Entwicklungen aus, die auf Bildung und Erziehung einwirken: erstens die stetige Wandlung hin zu Wissensgesellschaften, zweitens das Aufsteigen von Dienstleistungsgesellschaften, drittens der Verlust alter Sicherheiten zugunsten neuer Chancen, aber auch Risiken und schließlich, viertens, eine zunehmende und bei weitem noch nicht abgeschlossene Heteronomisierung der Nationalgesellschaften durch Zuwanderung aus anderen Ländern, nicht nur europäischen. Durch Globalisierung bewirkte neue Produktionsverhältnisse transformieren die industrielle Arbeitsgesellschaft aus der Früh- und Hochzeit der Moderne schubweise in einen neuen Gesellschaftstypus, in dem der Umgang mit Informationen und Informationstechnologien zu einer bisher ungekannten Produktivkraft geworden ist. Diese Transformation erfordert neue Dienstleistungen auf einem hohen und anspruchsvollen Niveau, insbesondere im Bank- und Wirtschaftswesen, stimuliert aber auch Selbständige, um in kulturellen sowie Informations- und Kommunikationstechnologie-Sektoren (ICT) eigene Agenturen aufzumachen und Projekte zu entwickeln. Die Ausbreitung alter und neuer Dienste zur Befriedigung persönlicher Bedürfnisse in der Gastronomie, im Bereich Hygiene und in der Kranken-, Alten- und Kinderpflege führt sowohl zu hochqualifizierten Berufen wie aber auch zu niedrig qualifizierten und bezahlten Routinetätigkeiten mit hohen Risiken für die Arbeitslaufbahn. Heute gehen alle zukünftigen Arbeitnehmer mit einer geringeren Schulbildung als minimal mittlere Berufsschulreife derartige Risiken ein; die Kinder der zweiten Einwanderergeneration stellen hier die größte Gruppe.

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Bois-Reymond, M. du. (2011). Chancen und Widerständiges in der Ganztagsbildung. Fallstudie Niederlande. In Bildungsungleichheit revisited (pp. 203–220). VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-93403-7_11

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