Der Beitrag untersucht sozioökonomische Veränderungen von Drogenmärkten durch die Verbreitung digitaler Technologien. Dabei steht vor allem das neuartige Phänomen der Kryptomärkte im Fokus. Durch die Verwendung von Anonymisierungssoftware können Handelnde auf Plattformen im Internet ihre Sichtbarkeit erhöhen, ohne dass gleichzeitig das Risiko der Strafverfolgung steigt. Hinzu kommt, dass auf Kryptomärkten anstelle des interpersonellen ein institutionenbasiertes Vertrauen hergestellt wird, etwa durch Feedback- oder Bezahlsysteme. Wie in modernen kapitalistischen Ökonomien tragen diese Entwicklungen sowie die orts- und zeitunabhängige Verfügbarkeit von illegalen Waren zu einer Ausweitung von Marktbeziehungen bei und fordern gleichzeitig globale Prohibitionsregime heraus.
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Tzanetakis, M. (2019). Digitalisierung von illegalen Märkten. In Handbuch Drogen in sozial- und kulturwissenschaftlicher Perspektive (pp. 477–492). Springer Fachmedien Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-22138-6_33
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