Neues Geld für neue Länder!

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Im Zuge der deutschen Wiedervereinigung wurde recht schnell über eine Währungsunion als ersten Schritt einer ökonomischen Gemeinschaft nachgedacht. Beschlossen wurde dann im Staatsvertrag die Schaffung einer Währungs-, Wirtschaftsund Sozialunion zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR, die sogenannte deutsch-deutsche Währungsunion. Dies war keine Währungsunion im eigentlichen Sinne, sondern eine Ausdehnung des Währungsraumes der D-Mark. Als Konsequenz war seit dem 1. Juli 1990 die D-Mark alleiniges gesetzliches Zahlungsmittel in der (damals noch bestehenden) DDR. Die Zuständigkeit für die Geld- und Währungspolitik lag nun bei der Deutschen Bundesbank, die das Ziel verfolgte, ihre Politik der Preisniveaustabilität auch im Osten weiterzuführen. Eine der ersten Aufgaben der Bundesbank war es, die ostdeutschen Haushalte mit dem „neuen“ Geld auszustatten. Hierzu mußte sie sich bemühen, die Geldnachfrage in den Neuen Bundesländern möglichst genau zu schätzen und das Angebot danach auszurichten. Die Schätzung der Geldnachfrage war jedoch mit vielen Problemen behaftet. Zum einen gab es kaum Daten, die für eine zuverlässige Schätzung hätten verwendet werden können. Zum anderen erfolgte mit der Währungsunion und der wirtschaftlichen Liberalisierung in der ehemaligen DDR ein Systemwechsel, durch den sich auch das Nachfrageverhalten änderte. Diese Fallstudie stellt die Schwierigkeiten der Bundesbank bei der Bestimmung des optimalen Geldangebots dar. Angesichts der problematischen Datenlage und des Zeitdrucks kam es zu mehreren Fehleinschätzungen. Allerdings sieht man, daß viele Fehler manchmal besser sind als nur einer, denn diese können sich, wie im Fall der Währungsunion, gegenseitig ausgleichen.

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Pfad, R., & Januszewski, S. (1998). Neues Geld für neue Länder! In Volkswirtschaft in fünfzehn Fällen (pp. 73–90). Gabler Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-94650-8_6

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