Rechtsextremismus - eine soziale Bewegung?

  • Leggewie C
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Die Erforschung von Formen und Ursachen des Rechtsradikalismus1 in Deutschland war bislang vor allem dem Verfassungsschutz bzw. seinen alternativen Ausprägungen, sog. „Fliegenbeinzählern`` der empirisch arbeitenden Sozialwissenschaften und dem investigativen Journalismus überlassen. Ein Übermaßan Gesinnung und Propaganda besteht nicht nur bei den Verfechtern, sondern auch bei den Verächtern der radikalen Rechten. Aufgrund dieser Theorielosigkeit fehlt eine zufriedenstellende Antwort auf die Frage, wie sich rechte Bewegungen im Prozeßder Modernisierung konstituieren und situieren, wie sie sich historisch wandeln und selbst zum sozialen Wandel beitragen. Neuerdings ist die Frage aufgetaucht, ob es sich beim Rechtsradikalismus um eine „soziale Bewegung`` handeln könne. Die Bewegungsforschung hat sich in den letzten Jahrzehnten auf die Analyse und Interpretation von Strömungen konzentriert, die auf der „Meso-Ebene``, außerhalb des etablierten Organisationsspektrums, Impulse des kulturellen Wertewandels und erweiterte Partizipations- und Emanzipationsansprüche artikuliert und mobilisiert, zum Teil auch in Gestalt parlamentarischer Parteien oder bürokratischer Organisationen institutionalisiert haben. Hier kämpften sie für „mehr Demokratie``, mehr bürgerliche Beteiligung, mehr „Zivilität``.

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Leggewie, C. (1994). Rechtsextremismus - eine soziale Bewegung? Rechtsextremismus: Einführung Und Forschungsbilanz, 325–338. Retrieved from https://doi.org/10.1007/978-3-322-94201-2_15

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