Zusammenfassung " Once we cannot organize opposition in the EU, we are then almost forced to organize opposition to the EU. " (Mair 2007, S. 7; kursive Hervorhebung im Originaltext). Zu diesem skeptischen Urteil kommt Peter Mair bezüglich des EU-Institutionengefüges und seiner Unfähigkeit, widerstreitende Interessen zu integrieren. Er argumentiert, dass systemstützende, themenbasierte Oppo-sition – anders als auf nationalstaatlicher Ebene – zwangsläufi g zu einer Anti-Systemhaltung führen müsse, da eine themenbasierte Opposition innerhalb der EU nicht möglich sei. Doch stimmt das? Am kritischen Fall der Alternative für Deutschland (AfD) zeigt sich, dass die " Eurokrise " zwar Anlass, aber nicht Ursache ihrer Gründung war. Entscheidender ist die Entstehung einer neuen kulturellen Konfl iktlinie (Bornschier 2012). Mairs Argument unterschätzt gesellschaftliche Veränderung als mögliche Radikalisierungsursache. Im Fall der AfD war die Politisierung des EU-und Eurothemas ein vorübergehendes Phänomen. Die Europäische Integration ist Teil des auf der Ebene des National-staates entstehenden Konfl iktes über kosmopolitische Wertehaltungen.
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Franzmann, S. T. (2018). Von der EURO-Opposition zur Kosmopolitismus-Opposition. In Parteien und die Politisierung der Europäischen Union (pp. 365–402). Springer Fachmedien Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-19283-9_13
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