Die vergleichende Methode der Stammesgeschichtsforschung

  • Lorenz K
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Wenn wir von „vergleichender`` Anatomie oder Morphologie sprechen, so bedeutet das Zeitwort „vergleichen`` die Anwendung einer ganz bestimmten Methode, mittels derer es möglich wird, aus Ähnlichkeit und Unähnlichkeit der Merkmale heute lebender Tier- und Pflanzenformen den Weg ihres stammesgeschichtlichen Gewordenseins zu rekonstruieren. Diese Methode hier genau zu besprechen, ist nicht nur deshalb nötig, weil ihr die Entdeckung zu verdanken ist, die den archimedischen Punkt für die Entstehung der Ethologie dargestellt hat, nämlich die Entdeckung von Bewegungsweisen, die ebenso verläßliche Merkmale von Arten, Gattungs- und höheren Gruppenkategorien sind wie morphologische Merkmale und auf die der Begriff der Homologie deshalb ebensogut anwendbar ist wie auf diese. Es liegt vielmehr ein zweiter Grund vor, den angehenden Ethologen mit den Prinzipien der vergleichenden Stammesgeschichtsforschung gründlich vertraut zu machen. Die Tatsachen-Basis, die uns die Evolution zur Gewißheit werden läßt, beweist mit ihrer ganzen Wucht, daß der Mechanismus sehr vieler Verhaltensmuster bis in kleinste Einzelheiten in der Phylogenese entstanden und somit im Genom programmiert ist, um kein Haar anders als morphologische Charaktere.

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Lorenz, K. (1978). Die vergleichende Methode der Stammesgeschichtsforschung. In Vergleichende Verhaltensforschung (pp. 62–84). Springer Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-3097-1_5

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