Politisches Wissen und Europawahlen

  • Braun D
  • Tausendpfund M
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Die Europawahl 2014 kennzeichnet zwei Auffälligkeiten: Erstens wurde mit 42,6 Prozent die niedrigste Wahlbeteiligung in der Geschichte der Direktwahl des Europäischen Parlaments beobachtet. Zweitens verzeichneten euroskeptische Parteien ihren bislang höchsten Stimmenanteil seit 1979. Diese Entwicklungen werden in der Literatur zwar mit verschiedenen Faktoren in Verbindung gebracht (z.B. Euro- und Finanzkrise), aber das politische Wissen der Bürger wird bei der Erklärung der Wahlbeteiligung und der Wahlentscheidung bei der Europawahl bisher weitgehend vernachlässigt. Dies ist aus zwei Gründen überraschend. Zum einen ist die außerordentliche Bedeutung des politischen Wissens der Bürger für ihre politischen Einstellungen und Verhaltensweisen in zahlreichen Studien empirisch nachgewiesen. Zum anderen handelt es sich bei der Europäischen Union um ein besonders komplexes politisches System. Entsprechend sollte ein höheres Niveau politischen Wissens mit einem besseren Verständnis für die institutionellen Arrangements der EU einhergehen und das Wahlverhalten bei der Europawahl in besonderer Weise beeinflussen. Deshalb untersuchen wir auf Grundlage der Daten der European Parliament Election Study 2014 den Einfluss des politischen Wissens auf die Wahlbeteiligung und die Wahl euroskeptischer Parteien bei der Europawahl 2014. Auf Basis von logistischen Mehrebenenmodellen zeigen wir, dass das politische Wissen einen positiven Effekt auf die Wahlbeteiligung ausübte, jedoch keine Auswirkungen auf die Wahl euroskeptischer Parteien hatte.

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Braun, D., & Tausendpfund, M. (2019). Politisches Wissen und Europawahlen (pp. 207–236). https://doi.org/10.1007/978-3-658-23787-5_8

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