Wahrnehmung und Aufmerksamkeit sind eng miteinander verknüpfte Prozesse. Wahrnehmungsprozesse umfassen die Aufnahme und Verarbeitung von Informationen über die verschiedenen Sinneskanäle. Aufmerksamkeitsprozesse hingegen priorisieren bestimmte Wahrnehmungsinhalte, indem sie einige Informationen selektiv verstärken und andere schwächen. Dies ist essenziell, da unsere (zumindest bewusste) Verarbeitungskapazität deutlich eingeschränkt ist. In diesem Kapitel werden grundlagentheoretische Modelle der Wahrnehmungs- und Aufmerksamkeitsforschung vorgestellt und auf den Sport übertragen. Außerdem erfolgen eine Darstellung der relevanten sportspezifischen Forschung sowie eine Diskussion der Trainierbarkeit von Kognitionen. Ein umfassendes Verständnis und eine gezielte Förderung oder Lenkung von Wahrnehmungs- und Aufmerksamkeitsprozessen sind gerade bei Sportarten, die in komplexen Umgebungen stattfinden (z. B. in den Ball- und Mannschaftssportarten), entscheidende Bausteine.
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Memmert, D., Klatt, S., & Kreitz, C. (2020). Wahrnehmung und Aufmerksamkeit im Sport. In Sportpsychologie (pp. 15–42). Springer Berlin Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-56802-6_2
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