Journalisten sind Mittler zwischen dem aktuellen Geschehen und ihrem Publikum. Deshalb kann man die Auswahl und Gewichtungen von Meldungen, Meinungen und Informationen theoretisch durch den Charakter des berichteten Geschehens – die Größe des Nutzens oder Schadens eines Ereignisses, den Status der beteiligten Personen, die Entfernung des Geschehens zum Berichtsort usw. – kausal erklären. Die Auswirkungen der Selektionsentscheidungen auf die Themenstruktur der aktuellen Berichterstattung und die Vorstellungen, Meinungen und Verhaltensweisen der Rezipienten besitzen auf die Entscheidungen der Journalisten keinen Einfluss. Ihre Ursachen liegen in der Vergangenheit, den bereits vorhandenen Charakteristika des Geschehens oder der Berichte darüber. Die Zukunft, ihre tatsächlichen oder vermeintlichen Wirkungen spielen dabei keine Rolle.
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Kepplinger, H. M. (2011). Instrumentelle Aktualisierung. In Journalismus als Beruf (pp. 149–162). VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92915-6_8
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