Technologie 4.0

  • Kollmann T
  • Schmidt H
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Grundlegende technische Fortschritte waren in der Vergangenheit stets Folgen einer zentralen Erfindung. Die Dampfmaschine brachte die erste industriel-le Revolution in England. Elektrizität und das Fließband kennzeichneten die zweite Revolution, während die Mikroelektronik nach 1970 eine Automati-sierungswelle als dritte industrielle Revolution auslöste. Als Fortsetzung dieser Liste wurde in Deutschland der Begriff " Industrie 4.0 " als vierte industriel-le Revolution eingeführt, die Industrie und Informationstechnik miteinander verschmelzen lässt. Doch der technische Fortschritt geht viel weiter. Aktuell finden entschei-dende technische Fortschritte auf mindestens vier zentralen Gebieten parallel statt, deren Kombination die Wirtschaft wahrscheinlich tiefer und schneller verändert als die bisher beobachteten industriellen Revolutionen: Das Internet der Dinge, Roboter, künstliche Intelligenz (KI) und 3D-Druck. Im Hinter-grund kommen noch Big Data und die Umstellung auf das Cloud-Compu-ting hinzu, das als Infrastrukturtechnik oft als Basis für die Digitalisierung der Wirtschaft dient. Alle Entwicklungen zusammen treiben also nicht nur die Transformation der Industrie an, sondern eigentlich des gesamten Wirt-schaftsprozesses. Das Schwierige am technischen Fortschritt in diesen Zeiten ist oft sein Tempo: Die meisten Unternehmenslenker erkennen ihn nicht, bevor er als Bedrohung ihres Geschäftsmodells auftaucht und bisher weitgehend unbe-kannte Wettbewerber stark macht. In einer Studie der Singularity University [67] gaben drei Viertel der Vorstandsvorsitzenden der Fortune-500-Unter-nehmen an, grundlegende technische Entwicklungen, die ihr Geschäft nicht unmittelbar betrafen, nicht zu kennen. Noch wichtiger: 80 % der Befragten waren sich danach sicher, dass diese Technologie die Spielregeln ihrer Bran-che in nur zwei Jahren grundlegend ändern werden. Und 100 % der Befragten erwarteten diesen Umbruch in den nächsten fünf Jahren. Die Erkenntnisse las-sen erahnen, warum die Verweildauer der großen Unternehmen an der Spitze, zum Beispiel in einem Börsenindex, in den vergangenen Jahren immer kürzer geworden ist. © Springer Fachmedien Wiesbaden 2016 T. Kollmann und H. Schmidt, Deutschland 4.0, DOI 10.1007/978-3-658-13145-6_2 44 Deutschland 4.0 Ein weiteres DIGITALPARADIGMA für Deutschland 4.0 muss daher sein: Manager auf die Schulbank! Wenn der technische Fortschritt wichtiger wird, müssen auch die Vorstandschefs stets auf dem Laufenden bleiben, um die Auswirkungen auf ihr Unternehmen und ihr Geschäftsmodell frühzeitig zu erkennen, lautet ein wichti-ges DIGITALPARADIGMA. Wie Algorithmen funktionieren und was die künstliche Intelligenz heute bewirkt, sollte jede Führungskraft beurteilen können. 2.1 Das Internet der Dinge ist schon (bald) da

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Kollmann, T., & Schmidt, H. (2016). Technologie 4.0. In Deutschland 4.0 (pp. 43–53). Springer Fachmedien Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-13145-6_2

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