Wollte man aus Gründen der Überschaubarkeit des Forschungsfeldes den gesamten Bereich der kommunikationswissenschaftlichen Literatur über parasoziale Interaktionen und Beziehungen systematisieren, dann böte sich eine Differenzierung der vorliegenden Untersuchungen in zwei Gruppen an: Auf der einen Seite ließen sich diejenigen — theoretisch in sich selbst wiederum heterogenen — Arbeiten ausmachen, die an dem ursprünglich von Horton und Wohl (1956) formulierten Konzept ansetzen und von da aus Erweiterungen, Modifikationen bzw. Neuinterpretationen dessen vorschlagen, was unter parasozialen Interaktionen resp. Beziehungen zu verstehen ist (vgl. exemplarisch die Beiträge von Wulff, 1992; in diesem Band; Hippel, 1992; in diesem Band). Solchen als eher texttheoretisch zu bezeichnenden Analysen könnte man dann jene — vor allem in der Tradition des Uses-and-Gratifikations-Ansatzes operierende — Studien gegenüberstellen, die nicht nur Art und Intensität parasozialer Interaktionen und Beziehungen, sondern auch mögliche Einflußfaktoren darauf empirisch zu erheben suchen, seien diese medialer, personaler, sozialer oder auch situativer Natur (paradigmatisch: Rubin & Perse, 1988; Rubin, Perse & Powell, 1985, Fabian, 1993; Gleich, 1995; in diesem Band).
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Vorderer, P. (1996). Picard, Brinkmann, Derrick und Co. als Freunde der Zuschauer. Eine explorative Studie über parasoziale Beziehungen zu Serienfiguren. In Fernsehen als „Beziehungskiste“ (pp. 153–171). VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83274-0_14
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