Die existenziellen wirtschaftlichen Probleme des Journalismus im Internet sind auf fundamentale Verdrängungsprozesse und auffällig fehlende Erlösquellen zurückzuführen. Auf dem digitalen Werbemarkt werden die klassischen Vermarktungsmodelle journalistischer Anbieter durch die weit überlegenen datengetriebenen Werbemodelle etwa von Facebook und Google verdrängt. Eine breite Durchsetzung von Zahlmodellen auf dem Nutzermarkt scheitert an der Verdrängung durch kostengünstig produzierte Trittbrettfahrer-Angebote, die zum Grenzkostenpreis von null vertrieben werden. Im neuen Paradigma der plattformvermittelten Nutzung und Vermarktung einzelner digitaler Medieninhalte auf mobilen Endgeräten erfolgt zuletzt gar eine Verdrängung des Journalismus selbst in seiner Funktion als gesellschaftlich relevante Institution. Die Frage nach Finanzierungsalternativen des Journalismus im Internet stellt sich vor dem Hintergrund dieses neuerlichen digitalen Paradigmenwechsels dringlicher denn je.
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Lobigs, F. (2018). Wirtschaftliche Probleme des Journalismus im Internet. In Journalismus im Internet (pp. 295–334). Springer Fachmedien Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-93284-2_11
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