Parsons (1964/1968) hat in seinem berühmten Aufsatz über die „Schulklasse als soziales System“ von zwei Funktionen des Schulsystems gesprochen: von der Funktion der Sozialisation und der Selektion. Die Sozialisationsfunktion kennzeichnet er als die Entwicklung von Bereitschaften und Fähigkeiten für die spätere Rollenerfüllung. Fähigkeiten und Bereitschaften können in zwei Komponenten aufgegliedert werden: einmal in die Fertigkeiten, um die spezifischen Rollen, etwa die Berufstätigkeit, ausüben zu können, zum andern in die „Rollenverantwortlichkeiten“ oder Fähigkeiten, den Erwartungen der anderen hinsichtlich dem diesen Rollen angemessenen Verhalten zu entsprechen. In marxistischer Terminologie könnte dies so formuliert werden: es geht einmal darum, das Arbeitsvermögen zu produzieren und zum anderen soll ein solches Bewußtsein geschaffen werden, das eine Anpassung an die bestehenden Produktionsverhältnisse garantiert.
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Fend, H. (2012). Drei Reproduktionsfunktionen des Schulsystems. In Handbuch Bildungs- und Erziehungssoziologie (pp. 161–165). VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-18944-4_10
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