Wenn Subjekte die Krise bekommen

  • Krämer F
  • Mackert N
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Historischer Wandel ist innerhalb der Moderne häufig für Zusammenhänge untersucht worden, in denen von der Krise eines bedeutenden Subjekts oder einer vorherrschenden kulturellen Ordnung die Rede war. Das Konzept der Krise steht paradigmatisch für historischen Wandel. Allerdings stellt sich die Frage, ob Krisen immer und zwangsläufig mit Wandel im Sinne grundlegender gesellschaftlicher Umwälzungen einhergehen. Bringen Krisen Wandel gar erst hervor ? Oder wäre es nicht viel interessanter, genauer zu ergründen, wofür und wogegen Krisen jeweils proklamiert, in Stellung gebracht werden und welche Effekte die Rede von einer Krise in unterschiedlichen Kontexten jeweils zeitigte ? Wir fragen, welche Subjekte eine Krisenanrufung ermächtigt, und verstehen Krisenbeschreibungen somit als einen Modus der Subjektivierung. In diesem Sinne wollen wir die Erkenntnischancen ausloten, die ein machtanalytisch geschärfter und hegemonietheoretisch reflektierter Krisenbegriff im Hinblick auf die Konzeptionalisierung diskursiven Wandels zu bieten hat. Dafür muss der Krisenbegriff auf zwei Ebenen reflektiert werden: a) auf der Ebene der zeitgenössischen Krisenanrufung und b) auf derjenigen Ebene, auf der Geschichtsschreibende Krise als Deutungsmuster ver- wenden und einer bestimmten historischen Formation krisenhaften Charakter bescheinigen. Wir veranschaulichen das Problem der Krisenbeschreibung am Subjekt Männlichkeit.

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Krämer, F., & Mackert, N. (2010). Wenn Subjekte die Krise bekommen. In Diskursiver Wandel (pp. 265–279). VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92526-4_13

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