Wir sind am Ende unseres Buches angelangt. Erinnern wir uns an die Ausgangsfrage: Was können wir von Philosophen in Bezug auf Menschenführung lernen? Diese Frage wurde vor dem Hintergrund des Modells der ethikorientierten Führungethikorientierten Führunggestellt. Als deutlich normatives Modell beschreibt es, wie Führung im Idealfall aussehen sollte. Ethikorientierte Führung zeichnet sich dadurch aus, dass moralische Werte Leitplanken von Handlungen darstellen. Eine ethikorientierte Führungskraft wendet sich aus moralischen Gründen gegen bestimmte Verhaltensweisen. Reines Gewinnstreben beispielsweise, ohne die betroffenen Menschen mit ihrer Menschenwürde wahrzunehmen oder die Auswirkungen auf die Natur zu berücksichtigen, wird eine ethikorientierte Führungskraft ablehnen. Kommt es zu einem Konflikt zwischen -- sagen wir -- wirtschaftlichen Vorteilen und moralischen Bedenken, wird sich eine ethikorientierte Führungspersönlichkeit der moralischen Bedenken nicht nur bewusst sein, sondern sie wird diesen auch Gehör schenken. Die moralischen Gründe sind also vorrangig vor anderen Gründen. Außerdem nutzt eine ethikorientierte Führungspersönlichkeit ihre Macht und ihren Einfluss dazu, moralische Werte voranzutreiben und zu ermöglichen.
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Frey, D., & Schmalzried, L. (2013). Von Philosophen lernen. In Philosophie der Führung (pp. 315–327). Springer Berlin Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-34439-8_16
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