Die Grundlage für ethnische Bildungsungleichheit wird schon früh gelegt. Eine Ursache hierfür ist, dass Fähigkeiten und Wissensbestände, die in der frühen Kindheit erworben werden, die Grundlage für das Lernen in späteren Bildungsetappen bilden. Der vorliegende Überblick über den Forschungsstand zur ethnischen Bildungsungleichheit im Vorschulalter richtet den Blick auf zwei- bis sechsjährige Kinder. Zum einen wird die unterschiedliche Nutzung von institutionellen vorschulischen Bildungseinrichtungen (wie in Deutschland dem Kindergarten) betrachtet; zum anderen werden Kompetenzunterschiede im Bereich Kognition, Sprache sowie schulische Vorläuferfertigkeiten behandelt. Es zeigt sich, dass es in Deutschland heutzutage keine Unterschiede in der Nut- zung vorschulischer Bildungseinrichtungen nach der ethnischen Herkunft gibt, wenn die Eltern einen vergleichbaren sozialen Hintergrund haben, allerdings Kinder mit Migrationshintergrund häufi ger Einrichtungen mit ungünstigeren Lernbedingungen besuchen. Ethnische Kompetenzunterschiede können nur im Bereich der Sprache konsistent nachgewiesen werden. Gerade im Bereich der sprachlichen Fähigkeiten scheint der Besuch vorschulischer Einrichtungen für Kinder mit Migrationshintergrund besonders förderlich. 1
CITATION STYLE
Becker, B., & Biedinger, N. (2016). Ethnische Ungleichheiten in der vorschulischen Bildung. In Ethnische Ungleichheiten im Bildungsverlauf (pp. 433–474). Springer Fachmedien Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-04322-3_10
Mendeley helps you to discover research relevant for your work.