Vor mehr als einem Vierteljahrhundert konnte ein Sonderband der Sozialen Welt Aufsehen erregen, weil er den damals irritierenden Titel „Soziale Ungleichheiten“ (Kreckel (Hrsg.) 1983) trug: Dieser Plural sollte signalisieren, dass Muster sozialer Ungleichheiten in zeitgenössischen Gesellschaften sowohl mit Blick auf Ursachen (Determinanten und Mechanismen) als auch auf Konsequenzen (Dimensionen und Erscheinungsformen) vielfältiger und vielschichtiger sind als dies die vorherrschenden erwerbsarbeitszentrierten Klassen- und Schichtenmodelle – seien diese nun „orthodox-marxistisch“, „weber-marxistisch“ oder „bürgerlich“ angelegt – vorsahen. Damit erlangte dieser Band eine Art „Klassikerstatus“, wozu neben anderen wichtigen Aufsätzen in erste Linie der immer wieder zitierte und oftmals auch heftig kritisierte Beitrag von Ulrich Beck mit dem offensichtlich bis heute provozierenden Titel „Jenseits von Klasse und Stand? Soziale Ungleichheiten, gesellschaftliche Individualisierungsprozesse und die Entstehung neuer sozialer Formationen und Identitäten“ (Beck 1983) beitrug.
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Berger, P. A. (2010). Alte und neue Wege der Individualisierung. In Individualisierungen (pp. 11–25). VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92589-9_1
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