Großbritannien – jenseits von Stand und Klasse?

  • Schröder A
N/ACitations
Citations of this article
2Readers
Mendeley users who have this article in their library.
Get full text

Abstract

25 Jahre nach Entstehung der Individualisierungsthese stellt sich nach wie vor die Frage nach dem inhaltlichen und räumlichen Analysepotenzial des Konzepts: Eignet sich die Individualisierungsthese hauptsächlich zur theoretischen Zeitdiagnose im deutschen Kontext, oder darüber hinaus auch für empirische Anwendungen außerhalb Deutschlands? Während in Deutschland zahlreiche Studien zur Pluralisierung von Lebenswegen und Entstandardisierung von Lebensläufen auf reges Interesse stießen, ist dies in Großbritannien nicht der Fall. Dies mag einerseits dem moderateren Verständnis bzw. der fortbestehenden Alltagsgebräuchlichkeit des Klassenbegriffs, andererseits der Dominanz der Klassenanalyse in der britischen Soziologie geschuldet sein – insbesondere die intergenerationelle Mobilitätsforschung stellt nach wie vor einen ihrer Kernbereiche dar. Unterdessen wird Großbritannien im internationalen Kontext oftmals als Beispiel rigider Sozialstrukturen angeführt; gleichzeitig gilt der britische Arbeitsmarkt als Vorreiter der Deregulierung und Flexibilisierung. Daher ist es umso überraschender, dass es in Großbritannien kaum quantitative Studien gibt, die sich mit der Individualisierung von Lebens-, Erwerbs- und Mobilitätsverläufen befassen.

Cite

CITATION STYLE

APA

Schröder, A. (2010). Großbritannien – jenseits von Stand und Klasse? In Individualisierungen (pp. 97–117). VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92589-9_5

Register to see more suggestions

Mendeley helps you to discover research relevant for your work.

Already have an account?

Save time finding and organizing research with Mendeley

Sign up for free