Andreas Feldtkeller geht in seinem Aufsatz der Frage nach, warum es der Stadtplanung noch nicht gelungen ist, die von vielen Seiten betonte Bedeutung urbaner und kleinteiliger Mischung von Wohnen, Arbeiten und Leben umzusetzen. Entlang der Praxis des Städtebaus der letzten Jahrzehnte entfaltet der Autor seine Kritik am städtebaulichen Fordismus, der das städtische Zusammenleben nach dem ‚Leitbild‘ der siedlungsräumlichen Aufspaltung von Gebieten nach Funktionen geordnet hat, mit extremen Folgen für das gesellschaftliche Zusammenleben (Verkehrsprobleme, Segregationserscheinungen usw.). Die Stadtplanung hat es nach Sicht des Autors versäumt, aus den unterschiedlichen Siedlungsgebieten ‚urbane Kerne‘ anzulegen und damit die gestalt- und identifikationslose Zersiedelung verstärkt. Stattdessen fordert der Autor eine Neuausrichtung der Planung, die sich an dem Leitbild der ‚Kurzen Wege‘ und der Nutzungsmischung orientiert und eine Nach-Urbanisierung verstädterter Agglomerationen vorsieht. Für eine alltagstaugliche und integrative Stadt betrachtet es Feldtkeller als notwendig aus den vorhandenen dispersen Siedlungsstrukturen starke und attraktive Quartiere aufzubauen.
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Feldtkeller, A. (2018). Städtebau: Quartiere offen für Vielfalt. In Die kompakte Stadt der Zukunft (pp. 31–52). Springer Fachmedien Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-18734-7_2
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