Das zweite Kind in Ostdeutschland: Aufschub oder Verzicht?

  • Kreyenfeld M
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"[...] Ziel dieses Beitrags ist es, einen Einblick in die Übergangsmuster zum zweiten Kind in Ost- und Westdeutschland zu geben. Ein besonderer Fokus liegt auf der Analyse des Verhaltens von Frauen, die kurz vor der Wende das erste Kind bekommen haben. Die mit der Wiedervereinigung einhergehenden gesellschaftlichen Umbrüche sollten sich auf der einen Seite unmittelbar in niedrigen Zweitgeburtenraten niedergeschlagen haben. Auf der anderen Seite waren diese Frauen relativ jung bei erster Mutterschaft, und es stellt sich die Frage, inwiefern das zweite Kind in einem späteren Alter nachgeholt worden ist. Falls diese Kohorten auf die transformationsbedingten Veränderungen mit einem Aufschub des zweiten Kindes reagiert haben, so sollte es zu einem beispiellosen Anstieg des zeitlichen Abstands zwischen dem ersten und zweiten Kind gekommen sein. Der Beitrag ist wie folgt gegliedert. Teil 2 gibt einen allgemeinen Überblick über das Geburtenverhalten in Ost- und Westdeutschland vor und nach der Wende. Teil 3 stellt den Datensatz und die Methode vor. Als Datenbasis dient der Scientific-Use-File des Mikrozensus. Da dieser Datensatz nur bedingt geeignet ist, um das Geburtenverhalten zu analysieren, wird detailliert auf die Grenzen der vorliegenden Studie eingegangen. Teil 4 stellt die empirischen Ergebnisse vor. In Teil 5 werden die wesentlichen Befunde dieses Beitrags zusammengefasst." (S. 101) "[...] Die empirischen Analysen mit den Daten des Mikrozensus, in denen das Geburtsverhalten der Jahrgänge 1958 bis 1966 untersucht wurde, zeigen einen drastischen Einbruch der Zweitgeburtenrate für die 'Wendekohorten' (Jahrgänge 1964-1966). Dieser Einbruch wird nicht durch einen späteren Anstieg der Raten kompensiert. Die Kohorten 1964-1966 haben demnach auf die gesellschaftlichen Umbrüche zur Zeit der Wiedervereinigung eher mit einem Verzicht als mit einem Aufschub des zweiten Kindes reagiert." (s. 120f.) Gliederung des Beitrags 1. Einleitung 2. Geburtenverhalten in Ost- und Westdeutschland 2.1 Familienpolitik und Geburtenverhalten bis 1990 2.2 Gesellschaftliche Umbrüche und das Geburtenverhalten in Ostdeutschland nach 1990 3 Daten und Methode 3.1 Vor- und Nachteile der Analyse des Fertilitätsverhaltens mit den Daten des Mikrozensus 3.2 Stichprobenabgrenzung und Methode 3.3 Variablenbeschreibung 4. Ergebnisse 4.1 Deskriptive Darstellung 4.2 Multivariate Analyse 5. Zusammenfassung

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Kreyenfeld, M. (2009). Das zweite Kind in Ostdeutschland: Aufschub oder Verzicht? In Die Bevölkerung in Ost- und Westdeutschland (pp. 100–123). VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91832-7_5

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