Für einen Studierenden in den ersten Semestern ist es manchmal schwierig, den Begriff der „Wirtschaftspolitik`` von der „Theorie der Wirtschaftspolitik`` abzugrenzen. Die von uns beobachtete, erfahrene und erduldete Wirtschaftspolitik, als Teil der allgemeinen Politik, ist das Erfahrungsobjekt eines jeden Wirtschaftssubjektes. Für den Wirtschaftswissenschaftler wird daraus noch etwas mehr, nämlich ein Erkenntnisobjekt. Was aber ist die Wirtschaftspolitik? Es handelt sich um Maßnahmen, die von vorwiegend öffentlichen Institutionen bzw. von sogenannten „Trägern der Wirtschaftspolitik`` ergriffen werden, um wirtschaftspolitische Ziele (besser) zu erreichen. Diese Maßnahmen können auf der nationalen, der internationalen, aber auch auf der supranationalen Ebene ansetzen. Die allgemeine Politik und die Wirtschaftspolitik sind eng miteinander verwoben. Maßnahmen der allgemeinen Politik können (mehr oder weniger) gewünschte wirtschaftspolitische Konsequenzen, wie auch wirtschaftspolitische Maßnahmen im engeren Sinne Auswirkungen auf die allgemeine politische „Großwetterlage`` haben. Die Theorie der Wirtschaftspolitik hat die Aufgabe, die Wirksamkeit des Einsatzes ökonomischer Instrumente rational zu überprüfen, und ist daher eine angewandte Wissenschaft mit den Teilbereichen Prozesspolitik und Ordnungspolitik.
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Engelkamp, P., & Sell, F. L. (2017). Theorie derWirtschaftspolitik. In Einführung in die Volkswirtschaftslehre (pp. 437–505). Springer Berlin Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-53961-3_4
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