Als ausgesprochen flexibel und wandlungsfähig haben sich die antisemitischeIdeologie und die aus ihr hervorgehenden Welt- und Selbstbilder immerwieder erwiesen. Insofern ist es auch keineswegs erstaunlich, dassantisemitische Bilder und Praktiken auch heute Anknüpfungspunktefinden. Die folgenden Ausführungen gehen aktuellen Erscheinungsformenvon Antisemitismus nach und fragen, wodurch antisemitische Auffassungenin der gegenwärtigen Einwanderungsgesellschaft begünstigt werden.Gefragt wird dabei insbesondere nach Zusammenhängen zwischen Diskriminierungserfahrungenin der Einwanderungsgesellschaft und der Verwendung antisemitischerStereotype zur Selbstdarstellung. Davon ausgehend sollen Perspektivenentwickelt werden, die es ermöglichen, die eigenen Beziehungen zueinem gesellschaftlich normalisierten Antisemitismus zu reflektieren.Für die Bildungsarbeit werden Zugänge zu einem selbstkritischenund die Heterogenitäten der Beteiligten reflektierenden Umgang mitAntisemitismus vorgestellt.
CITATION STYLE
Messerschmidt, A. (2010). Flexible Feindbilder – Antisemitismus und der Umgang mit Minderheiten in der deutschen Einwanderungsgesellschaft. In Konstellationen des Antisemitismus (pp. 91–108). VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92234-8_4
Mendeley helps you to discover research relevant for your work.