Trotz eines quantitativ beeindruckenden Umfangs der soziologischen Analyse sozialer Bewegungen bleibt bislang die Frage offen, was eine soziale Bewegung eigentlich ist. In diesem Artikel werden zunächst unterschiedliche Konzeptionsentwürfe sozialer Bewegungen daraufhin untersucht, wie sie die Vorstellung von der Einheit sozialer Bewegungen gewinnen. Dabei erweist sich der Bezug auf Ziele und Organisationsformen als nicht zureichend, um die Distinktivität des Phänomens zu erfassen. Auf diesem Hintergrund wird der Versuch unternommen, an die Theorie autopoietischer sozialer Systeme anzuschließen und die Frage nach der Einheit und Geschlossenheit sozialer Bewegungen in neuer Weise aufzunehmen. Dabei wird die Schließung des Sozialsystems soziale Bewegung in selbstreferentiellen Mobilisierungsereignissen festgemacht, die als Elementaroperation sozialer Bewegungen identifiziert werden.
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Ahlemeyer, H. W. (1989). Was ist eine soziale Bewegung? Zeitschrift Für Soziologie, 18(3), 175–191. https://doi.org/10.1515/zfsoz-1989-0301
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