Etwa ein Drittel aller Menschen über 65 Jahren erhält aktuell drei und mehr Medikamente dauerhaft verordnet. Dies führt in der Gruppe der älteren Menschen zu einer erheblichen Zunahme medikationsassoziierter Probleme, von klassischen pharmakologischen Gesichtspunkten wie veränderter Pharmakokinetik und Pharmakodynamik bis hin zu speziell bei Älteren häufigen unerwünschten Wirkungen, komplexen Interaktionen auch mit den zugrunde liegenden Erkrankungen und Problemen mit dem Selbstmanagement einer solchen Therapie. Für die Risiko-Nutzen-Abschätzung können Aspekte der Funktionalität, besonders auch im Zusammenhang mit den geriatrischen Syndromen, von erheblicher Bedeutung sein. Dies erfordert eine spezielle Aufmerksamkeit und frühzeitige gezielte Überprüfung. Der Umgang mit der Polypharmazie bleibt trotz diverser Hilfsmittel eine Herausforderung. Eine weitere Hilfe könnte sich aus der Stärkung und Integration diskursiver Methoden wie z. B. der interdisziplinären Fallbesprechung liegen.
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Burkhardt, H. (2019). Probleme mit Medikationsaspekten. In Neurogeriatrie (pp. 37–47). Springer Berlin Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-57358-7_4
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